Vom sich etwas leisten können - Teil 2

Veröffentlicht am 12. Januar 2025 um 17:36

Die nachfolgende Generation.

Wie ging es Kindern, die zusehen mussten, wie Gleichaltrige etwas verzehrten, das ihnen nicht zugänglich war? Sie begannen sich über ihre Eltern zu ärgern. Sie begannen ihnen Schuld zu geben, ihnen die Köstlichkeiten vorzuenthalten. Kinder begannen ihren Eltern zu misstrauen. Daraus entwickelte sich ein Dilemma, das bis heute von Kindern und Eltern gelebt wird.

Das geschieht so lange, bis dann mal einer kommt, und sich mit seiner Herkunft und Ur-Großeltern und Vorfahren zu interessieren. Bis dahin wird den Eltern gegrollt, sie hätten etwas dagegen, dass die Jungen auch ein Stück von süßen Kuchen, von lieblich duftenden Kaffee, vom erlesenen Wein naschen dürfen.

Wie kann es zu solchem Unmut kommen?

Eltern sprechen nicht mit ihren Kindern darüber, dass ihnen das Geld fehlt. Und wenn sie es tun, glauben ihnen ihre Nachkommen irgendwann nicht mehr.

Kinder ärgern sich über die Familie, in die sie hineingeboren wurden. "Warum bin hier hierher geboren und nicht bei den wohlhabenden Nachbarn zwei Häuser weiter?"

Kinder unter sich als Ort von Empörung und Demütigung.

Es könnte sein, dass dieses Nachbarskind vor ihnen angab und sich arrogant hervorhob über die Armen, die sich solche Genüsse nicht leisten konnten.

Es könnte sein, dass Rudi von nebenan erwähnte, wie gut die Köstlichkeiten schmeckten.

Als Steigerung könnten die "betuchten" Kinder diese Süßigkeiten genüsslich im Beisein der anderen verzehrt haben, ohne ihnen etwas abzugeben.

Absichtliches neidisch machen tut denen, die den Vorteil nicht haben und ihn entbehren müssen, sehr weh. Nadelstiche in der Seele picksen auch noch Jahre danach.

Absichtlich vor weniger Begünstigten mit Reichtum angeben und protzen ist arrogant und von feindlicher Gesinnung.

Die Kinder meiner Vorfahren passten sich an die Vorlieben derer an "die sich teure Waren leisten konnten". Sie kopierten deren Verhalten und wurden ihnen ähnlich. Deren Feindseligkeit zu den armen Leuten übertrug sich auf sie und wurde gegenüber Eltern und Geschwistern geäußert.

Vorbilder werden von Kindern nicht hinterfragt, ob es gut oder schlecht ist, was sie tun. Das Kopieren von Verhaltensmustern gibt ein Gefühl von gleich. Gleich im Sinne von gleichwertig, also wertvoller als das Elternhaus es vorgibt.

Provokant ausgedrückt wurde eine Fremdbestimmung mit Süßwaren, Schokolade, Tabakwaren, Kaffeee und Wein erzeugt.

Der Geschmack von Nahrungsmitteln unterlag seitdem den Vorgaben anderer.

Die Werbung ist gefüllt mit Vorgaben, was "Mann, Frau, Kind" konsumieren soll, um bei den Menschen Mehrwert und das Gefühl von dazuzugehören, zu erzeugen. Der eigene Geschmack wird daraufhin ausgerichtet, was teuer ist. Das eigene Sättigungsgefühl geht verloren.

Frühere Zeitphasen, in denen sich manche Familien die teueren Kolonialwaren nicht leisten konnten, dirigieren bis heute ihre Nachkommen in ihrer Ernährungsweise: Muffins´s, Burger´s, Donut´s, Kultgetränke essen ist "in".

Das Muster ist geblieben. Der Inhalt hat sich geändert.

Neid aufgrund von Mangelerfahrung, zu viel zu essen.

Neid als Grund etwas zu essen, was die anderen auch haben. Dabei spiet es keine Rolle, ob diese Leckerei schmeckt.

Die Gier des "auch haben wollens" überdeckt den eigenen Geschmack und passt sich an und ordnet sich unter.

Weitere Folgen der Kolonialwarenzeit schlummern im Geheimen. Keiner soll wissen, dass wir:
"arme Menschen nicht mögen"
"unsere Eltern verabscheuen, weil sie zu den "einfachen" Leuten gehören"
"Feindseligkeit zu denen, die wenig haben, ausüben"
"mobben, manipulieren und kontrollieren, dass keiner merkt, dass sie eigentlich aus ganz gewöhnlichem Hause sind und nicht Kinder von Reichen sind"
"Freunde nach deren Position aussuchen, anstatt danach, wer uns sympathisch ist".


Beachte bitte:
Was löst es in Menschen aus, von arroganten (überheblichen) Personen für ihr Armsein aufgezogen (verspottet) zu werden.Tiefe Wunden haben durch den Spott und das sich als "besser" hervortun Spuren hinterlassen. Sie zeugen von Minderwertigkeit, nicht gut genug zu sein und unten angesiedelt.

Es kann sich sogar Menschenhass einschleichen. Menschen, die als weniger wert betrachtet werden, werden abweisend zurückgewiesen.

"Kann ich mir leisten" vermittelt ein Gefühl der Dazugehörigkeit zur Elite der Gesellschaft. Familien, die nur kleine finanziellen Mittel haben werden in der Hierarchie als unten betrachtet.

"Kann ich mir nicht leisten" vermittelt Ausgeschlossenheit von den  Begüterten, die genug Geld haben und zu den oberen Schichten zählen.

"Kann ich mir nicht leisten" erzeugt ein Gefühl des Mangels. Sehnsüchtig wird die Schokolade, die Torte konsumiert.

Der Verzehr gewährt den Eindruck, zu den oberen Schichten, den Wohlhabenden, dazuzugehören. Dass das in Wahrheit nicht so ist, zeigt das leere Gefühl, das zurück bleibt. Es kann noch so viel an Süßwaren gegessen werden, das Loch wird davon nicht gefüllt.

Zudem gehört die unerfüllte Sehnsucht zu denen, die schon lange gestorben sind. Sie äußert sich in mir, in den Kindern von gestern und heute. Der Hunger kann nur dort gestillt werden, wo er tatsächlich entstanden ist: bei den Großmüttern, Großvätern und deren Kindern.

Es ist das Gefühl des Mangels meiner Ur-Ahnen, die damals Kinder waren. Der Mangel und das Gefühl "zu kurz zu kommen" ist eine Prägung, die bis heute existiert. Die Zeitenwende der Kolonialwaren vom Luxusgut zum Alltagslebensmittel hat die Prägung der inneren Sehnsucht nicht mitbekommen. Die Vorräte an diesen Produkten daheim sind rieisig. Schon übergewichtig geworden, schon krank geworden, von all dem Überfluss an Zucker im Körper, existiert weiterhin das Gefühl nicht satt geworden zu sein.

Es ist nie genug, ganz gleich wie viele Vorräte angelegt sind. Das Loch des epigenetischen Erbes von "zu wenig", "zu arm" und "unten sein" schließt sich. Die Folgen von Neid und Arroganz der Wohlhabenden waren zu meinem Schatten geworden. Ich habe mich ihm zugewandt.

Die Versöhnung mit dem Schatten befreit
von der Sehnsucht nach endlosem Reichtum,
davon zur besseren Gesellschaft dazuzugehören wollen,
von der Gier des zu viel zu konsumieren an Zucker, Schokolade, Kaffee, Wein,
von der Feindseligkeit zu den Eltern und weiteren als arm eingeschätzte Personen,
davon, dass keiner wissen soll, in einfache Verhältnisse hineingeboren zu sein.

Das bedeutet,
dass die Zugehörigkeit zu den Verwandten Vorrang gegeben wird.
dass der Schatten sich aufgelöst hat.
dass der Frieden in die Familie zurück gekommen ist.
dass das Zusammensein mit ähnlichen Menschen, die uns sympathisch sind, wichtig ist.
dass Mitgefühl und Menschenliebe wieder zu spüren sind.


Ursächlich wollten sich meine Vorfahren auch einmal satt essen können von den exclusiven Kolonialwaren. Wie verdreht sich dieses Thema im Laufe der Zeiten hat,  ist erschreckend festzustellen.

Die Beschäftigung mit den Schatten und einer Dunkelheit, die keiner bemerken soll, bot mir eine neue Möglichkeit an, mich mit meiner Esssucht zu versöhnen.

Hi
erzu nutze ich meine schamanischen Werkzeuge als Unterstützung diesen Weg zu meistern. Das sind: Schattenversöhnung, Seelenrückholung, Fremdenergien eleminieren, Cord cutting, Ahnen versöhnen und die Chakren neu ausrichten.

Ich danke dem Universum, den Archetypen, meinen Vorfahren mit ihren Kindern, dass sie mich immer wieder neu erreichen und den Weg zum Heilsein mit mir zusammen gehen. Ich danke meinen schamanischen Freundinnen für unser Beisammensein.

co Michaela Aust

Foto von Pixabay

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