Loyalität zu den Vorfahren

Veröffentlicht am 17. Januar 2025 um 11:42

Loyalität wirkt im Untergrund.
Zum ersten Mal verstand ich den Satz "Blut ist dicker als Wasser" in meinem eigenen Leben. Bei anderen war mir vor vielen Jahren in den Familienaufstellungen schon bewusst geworden, was Loyllität zur eigenen Herkunft bedeutet. Bei mir fehlten noch die Zusammenhänge. Das hat sich durch die Einblicke in das Leben meiner Ur-Großeltern geändert. Sie hatten vor mehr als 150 Jahren einen Dorfladen. Dort verkauften sie Lebensmittel, die sich sich selbst nicht leisten konnten. Das hatte verheerende Wirkungen auf sie und auf ihre Nachkommen bis hin zu meinen Kindern.
Ich bin sehr dankbar, dass ich durch die Beschäftigung mit meinen Schatten auf diese Zusammenhänge aufmerksam gemacht wurde.

Zum ersten Mal verstand ich, wieso es mit meinem eigenen Geschäft nie klappte.

Zum ersten Mal verstand ich, warum ich essüchtig nach Zucker, Kaffee und Schokolade war.

Zum ersten Mal verstand ich, wie sehr die Vorfahren darum bemüht sind, dass wir es besser haben und dass diese besser ein schlechter verursacht.

Ich fühlte mich mit dem Sichtbarwerden der Schatten gar nicht wohl und zugleich bemerkte ich eine neue Freiheit.

Ich musste vor mir zugeben, eine feindliche Gesinnung zu haben, zu denen die es sich leisten können.

Ich verstand, die Ablehnung von armen, die ich dann wieder mit meinen Taten unterstützte.

Ich verstand noch so vieles mehr.

 

Loyalität zu unseren Ahnen äußert sich in den Abneigungen, Vorlieben, Sehnsüchten, Bewunderungen, Ablehnungen. Wir leben mit ihnen und denken es seien unsere eigenen. Wir wundern uns, dass unser Leben immer wieder an gleichen Punkten im Ablauf scheitern. Läuft es rund und wir sind erfolgreich in unserem Tun kommen wir nicht auf die Idee, dass dies auch mit unseren Vorfahren zu tun hat. Wir meinen, es sei unser eigener Verdienst. wir geben anderen die Schuld, dass es in unserem Leben zu Widrigkeiten kommt. Wir geben unseren Eltern die Schuld, dass sie uns die schönen Dinge des Lebens vorenthalten hätten. Wir tun so vieles, dass im kleinen Rahmen vordergründig stimmig scheint, doch auch nicht stimmt, weil es kein Ende gibt.

Dabei ist längst bekannt, dass wir das Erbe unserer Ahnen tragen, bis zu sieben Generationen zurück. Das umfasst einen Zeitrahmen von über 250 Jahren. Wer weiß denn schon, wie damals das Leben so gewesen war? Und genau dieses steuert uns bis heute aus den Tiefen des Unbewussten. Es kann erlöst werden. Mit der Hingabe und Anerkennung all dessen, wie unsere Vorfahren gelebt haben. Unter welchen Umständen sie ihre Gaben einsetzen konnten, so gut es unter den damaligen Verhältnissen ging. Wir sind uns ähnlich, und das ist auch gut so.

Loyalität zeigt sich auch noch bei den Familienfesten. Zeit ihres Lebens leben Eltern und Kinder getrennt. Beim Erbe wollen die Hinterbliebenen dann plötzlich ihren Anteil haben. Dann fällt ihnen ein, dass sie doch dazu gehören. Wo waren sie nur all die Jahre gewesen, als ihnen das Abstand halten so wichtig gewesen war?

co Michaela Aust

Foto webador

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