"Er, Sie, hat nichts mitbekommen."

Veröffentlicht am 2. Juni 2024 um 10:50

Das hört sich traumhaft schön an. 
All die Vorstellungen wie schlimm das Sterben ist, lösen sich im Nichts auf. Keine Angst, keine Panik, einfach nur tod sein, ohne es mitzubekommen, so von jetzt auf nachher. 

Früher dachte ich auch, dass das sehr ideal sei. Ich stellte mir vor, dass ein Unfalltod ganz plötzlich und unerwartet so richtig ideal sei sich aus dem Leben zu verabschieden. Ich würde da ja auch nichts mitbekommen. So dachte ich damals, vor vielen Jahren. 

Als ich älter wurde begegnete ich einer anderen Seite, sozusagen in Trance hinüberzugleiten, vom Leben ins Tode. Es ging um schlimme Krankheit mit Schmerzen, die kaum zu ertragen waren. Ich bekam das Leiden mit. Ich bekam mit, dass Sterben gar nicht so einfach ist. 

Es gab also auch andere Modelle den Tod zu erreichen. Ganz so einfach war es also nicht. Mit dieser Version zu sterben wollte ich mich gar nicht so gerne befassen. Also blendede ich sie aus. 

Nun, das Leben präsentiert einen jedoch immer wieder solcherart Sterbeprozesse, bei denen man am liebsten den Leidensweg jetzt und sofort abkürzen möchte. Wenn es ginge, so rein rechtlich gesehen. Und wenn es ginge, so aus moralischer Betrachtung. Es gibt noch eine dritte Perspektive und zwar aus Sicht der Wiedergeburt der Seele. 

Einen Angehörigen, einen Freund, eine andere Person, beim Leiden zu begleiten ist echt eine Herausforderung, 
bei der besonders viel Demut und Dankbarkeit gebraucht wird. Mitgefühl und Zuhören sind zwei weitere Qualitäten, die beim sich voneinder verabschieden gut tun. Vielleicht ist jetzt die Zeit sich (endlich) auszusprechen und zu versöhnen. 

In dieser Phase ist der Mensch, der sich im letzten Abschnitt seines Lebens befindet, 
entweder ganz neu aufgeschlossen und holt Gespräche nach, denen er, sie zuvor aus dem Weg gegangen ist. Oder das Abschiednehmen verläuft wie das Leben: "Augen zu und durch. Geht ja keinem etwas an, was mit mir ist."

Es geht mir hier um das Sterben eines Menschen, der so sediert und betäubt ist, dass er seinen Tod nicht mitbekommt. 
Aus erster Sicht wunderschön. Aus zweiter Sicht betrachtet ist es gar nicht schön nicht wirklich bei seinem eigenen Sterben dabei zu sein.

Wie komme ich darauf?
Zuerst einmal erinnere ich mich an die Geburt meiner Kinder. Im Zimmer hatten Frauen die Geburt ihrer Kinder live und bewusst miterlebt. Mich machte das traurig, denn ich war betäubt gewesen. Beim zweiten Kind wollte ich auch live die Geburt miterleben. Auch  hier wurde ich wieder narkotisiert und war nur körperlich anwesend gewesen.

Vielleicht magst du jetzt einwenden: "Was hat eine Geburt mit dem Tod zu tun?" 
Viel. Viel mehr als du denkst. 

Der Tod ist ein Übergang. Beim Sterben verlässt unsere Seele unseren Körper. 
Nach dem obigen Vergleich macht es einen Unterschied aus, ob wir den Übergang bewusst erleben können oder nicht. Der Übergang gleicht einem Geburtsvorgang.

 Es macht einen Unterschied bewusst dabei zu sein und den Hinübergang klar mitzuerleben, als wenn wir nach dem Sterben drüben ankommen und verwirrt sind. Das hat Überforderung und Desorientierung als Folge. Sedierung mit Medikamenten gleicht dem Tod unter Suchtmitteln mit Alkohol oder Drogen und geschieht dann unbewusst. 

Das Lebensende sorgt zwar dafür, dass sie Seele stirbt, aber danach braucht es eine zeitlang bis sie wieder regeneriert und aufwacht aus ihrer Trance. Bis die Klarheit und Bewusstheit wieder hergestsellt wird kann viel Zeit vergeben. Das ist insofern tragisch, weil der Durchgang nach oben in den Himmel mur eine kurze Zeit offen ist. Das ewige Licht kommt, und wenn keiner durchgeht, vergeht es wie ein Zug, der vor der Nase abfährt.

Es gibt ein weiteres Senario, das auftreten kann. Jemand legt sich abends ins Bett und wacht am nächsten Morgen nicht mehr auf. Auch diese Seele kann unbewusst während des Schlafens hinüber gereist sein. Ich schreibe kann, weil hier das unbewusste und das bewusste Sterben von außen betrachtet nicht unterschieden werden kann. Beides ist hier möglich. Ganz so wie es für diese Person vorgesehen ist und wie groß ihre Angst vor dem tatsächlichen Ende ist.

Es ist möglich, die Seelen nachträglich zu besuchen 
und ihr eine Hilfestellung anzubieten. Auf feinstofflicher Ebene ist es möglich, dass sich als lebende wie in der geistigen Welt lebende Seelen zu begegnen. Dies wird durch Jenseitsmedien und Schamanen praktiziert.

Unfalltote sind oft völlig überfordert, 
wenn sie neben ihrem Körper stehen und mit den Leuten sprechen, aber niemand antwortet. Es kann sogar noch schlimmer für sie kommen, wenn die Lebenden durch sie hindurchgehen. Welch ein Schock ereilt sie wohl in diesem Augenblick? Hast du dir das schon einmal vorgestellt? In Filmen ist es zuweilen zu sehen. Es ist keine Filmphatasie, sondern für einzelne Verstorbene Realität.

Bei allen Variationen, die es gibt, 
hat die Seele ihren Aufstieg verpasst. Der Weg durch den Tunnel aus Licht ist erloschen. Das ist traurig. Dies müsste nicht sein, wenn ... Wenn, oh ja, wenn wir dem Sterben aktiv begegnen könnten. Ach ja, wenn ...

Liebe Angehörigen. 
Ich bitte euch darum euch für den Weggang eures geliebten, vielleicht auch ungeliebten, Menschen vorzubereiten und ihn so gut es möglich ist, zu begleiten, damiter angstlos mit Vertrauen den Weg in den Himmel meistert zu gehen. 
Ich bitte euch, dass ihr ihm helft das Vertrauen aufzubauen sich den Geistwesen hinzugeben, die ihn auf der anderen Seite erwarten, auch wenn er sie nicht kennen sollte. Sie sind dazu da die neu angekommene Seele zu begrüßen und nach oben zu begleiten in den Himmel.
Ich finde, das hat jede Seele verdient. 

Es gab einmal Zeiten, es gibt heute noch Völker, da werden die Seelen von Lebenden begleitet. 
Im allgemeinen sind es die Schamanen. Bei uns werden Priester zum letzten Ritual hinzugebeten. In den Urtraditionen sind es die Schamanen, die die Seele hinüber begleiten. Sie begleiten Mensch und Tier gleichermaßen. 

Die Angst der Seele wird hierdurch reduziert. 
Der, die am Ende seines, ihres Lebens angekommene weiß, dass er, sie in guter Begleitung ist.

Wie geht es nach dem Sterben mit der Seele weiter, die nichts mitbekommen  hat? 
Sie wird eine herumirrende Seele und sucht im Nirgendwo den Weg da heraus. In ihren Körper kann sie nicht mehr zurück. Das zu erleben ist äußerst frustrierend. In dem Dunkel, in dem sie ist, ist sie gefangen. Sie hört zwar Stimmen, aber sie sieht niemanden. Sie ist ganz alleine.

Möchtest du das deinem Lieben zumuten?
Möchtest du lieber bewusst sterben?
Oder bevorzugst du es sediert hinüberzugleiten hinein ins Nirgendwo?
Ich lade dich ein einmal ausführlich darüber nachzudenken. 

Seelen beim Sterben begleiten.
So wichtig. Um ganz drüben auf der anderen Seite des Lichttunnels anzukommen. Um den Weg durch das hellste Licht zu gehen hinüber zu den himmlischen Sphären und Bereichen. 

"Er hat von seinem Tod nichts mitbekommen" darf aufhören. 
Viel wichtiger ist es bewusst das Sterben seiner Lieben oder Ungeliebten zu begleiten, dass sie darum wissen, dass sie gestorben sind. Schamanen in den Urkulturen begleiten heute noch die Seelen hinüber. Menschen wie Tiere. Vielleicht nicht alle. Es hat halt jeder Schamane seinen Bereich, der ihm mehr liegt. 

Ihnen allen kann nachträglich mit Gebet, Jenseitsgesprächen und schamanischen Begegnungen Klarheit und Bewusstheit gegeben werden, was mit ihnen ist, wo sie sind und darum gebeten werden, dass sie den Weg nach Hause, in die himmlische Heimat, gehen. 

Eines möchte ich unbedingt anfügen:
Jenseitsmedien und Schamanen haben völlig verschiedene Ansichten zu dem Leben nach dem Sterben. Bei denen einen sind alle im Himmel. Bei den anderen können sich Seelen zwischendrin verlieren. Im Buddhismus wird dieser Bereich Bardo genannt.

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